Bodenschätze in Hainstadt


Gold, Silber und Diamanten in Hainstadt? Goldrausch vom Klondike auch am Main? Nein, natürlich nicht. Bodenschätze sind ja nicht nur durch Edelmetalle definiert.
 
Hainstadts Bodenschätze waren in der Hainstadter Geschichte bis heute ein wesentlicher Faktor. Gemeint sind die Vorkommen an Ton, Lehm, Sand und Kies.
 


Sand:
Ich erinnere mich heute noch, daß ich mit meinem Vater Ende der 60er Jahre mit einem Fahrradanhänger in den Wald am Katzenbuckel ging um eine Fuhre Sand zu holen. Die Sandgruben liegen/lagen am Ortsausgang Richtung Katzenbuckel. Die erstere zwischen der Offenbacher Landstr. und dem Brünnchen wurde in den 30er Jahren geschlossen. Die zweite Sandgrube befand/befindet sich am Beginn des Katzenbuckels hinter den Ziegeleien.
Aus dieser Grube konnte jeder Hainstädter kostenfrei seinen Sandbedarf decken. Später wurden dann Gebühren für Großabnehmer die sich mit Fuhrwerken beliefern ließen, erhoben.

 
Kies:
Unter der heutigen Friedhofshalle an der Hauptstraße befand sich einst eine Kiesgrube. Im Jahre 1928 wurde diese Grube geschlossen.
 
Eine zweite Kiesgrube bestand in etwa gegenüber des Platz von Vernouillet an der Hauptstraße an der Einfahrt des ehemaligen Werk Heinrich Kins. Diese wurde nach Fertigstellung des Anbaus der kath. Kirche im Jahr 1933 geschlossen.

 
Lehm:
Es gab/gibt mehrere Lehmgruben in Hainstadt. Lehm war insbesondere für die in Hainstadt ansässigen Ziegelwerker von Bedeutung. Der Lehm wurde vorwiegend für die Russenstein die im Feldbrannt hergestellt wurden, verwendet.
 
Die vermutlich erste Lehmgrube war wohl am Anger. Der Anger ist das Gebiet an der Hauptstraße auf der rechten Seite Richtung Klein Auheim zwischen Mühlgasse und Kloster.
 
Die zweite bekannte Lehmgrube kann im Niederfeld angenommen werden. Das Niederfeld ist das Gebiet zwischen Kloster und Bahnlinie. Diese Grube befand sich zwischen dem Russenloch und der Bahnlinie.
 
Die dritte Lehmgrube lag am Woog bzw. an der Russenhütte. Fährt man im Feld Richtung Klein Auheim an der Gärtnerei vorbei geradeaus, dann befindet sich das Areal hinter der Abzweigung zum Sportplatz links. In den 30er Jahren wurde diese Grube dann nicht mehr verwendet und bis in die 70er Jahre als Müllkippe, genannt die "Schinkaude" benutzt.
 
Die vierte Lehmgrube ist dann das Russenloch gegenüber dem Kloster.
 
Eine fünfte Lehmgrube, die von den Bürgern Hainstadts ausgebeutet werden durfte, war am Woog, also in etwa zwischen der Bahnlinie und den neuen Tennisplätzen.

 
Ton:
Das große Tonvorkommen in Hainstadt befindet sich am Katzenbuckel. Das Tonvorkommen erstreckt sich an der Fasanerie in Klein Auheim vorbei wohl bis zur Gemarkung von Lämmerspiel hin und ist etwa 10 m dick. Es gibt dort hellen Ton, roten, blauen und schwarzen Ton mit dem man durch Mischen der Tone ganz unterschiedliche Steinfarben erzeugen kann.
 
Der Unterschied zwischen Lehm und Ton ist duch das Sandgemisch gegeben. Sand mit weniger als 70% Ton-Anteil nennt man Lehm.

 
 
 
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letzte Änderung: 08.10.2006